„Erster und einziger Arbeitgeber“
Leben und arbeiten in China
Als Mitarbeiter der ersten Stunde bei Geberit in China blickt Hai Zhu auf fast 30 Jahre Unternehmenszugehörigkeit zurück. Der Anlageningenieur gewährt uns Einblicke in Arbeit und Leben im Reich der Mitte.
Über 9'000 Kilometer Luftlinie liegen zwischen dem Hauptsitz in Rapperswil-Jona (CH) und dem chinesischen Werk in Schanghai. Hai Zhu spürt diese Distanz praktisch nicht. «Wir halten uns im GIN über Geschichten und Neuigkeiten aus der Geberit Welt auf dem Laufenden und diskutieren darüber.»
Eingeschränkter Transport und Kommunikation
Hai Zhu ist Mitarbeiter der ersten Stunde bei Geberit in China (siehe Box). 1996, direkt nach seinem Schulabschluss, startet er als Maschinenbediener in seiner Heimatstadt auf der Qushan-Insel 120 Kilometer südlich von Schanghai. Damals verfügt das Werk über 30 Mitarbeitende für die Spritzguss-Technik, Montage und Lagerbewirtschaftung. Die Produktpalette beschränkt sich auf Spülkästen, Innengarnituren und WC-Deckel. «Wir hatten sehr viel zu tun. Eingeschränkte Transport- und Kommunikationsmöglichkeiten erschwerten uns die Arbeit», erzählt er.
Von der Insel zur Millionenmetropole
Seine Arbeitskollegen stammten aus derselben Gegend und hatten kaum Berührung mit dem Leben abseits der Insel. Seit der Jahrtausendwende lebt und arbeitet er in Schanghai, der drittgrössten Stadt der Welt – und unterdessen dem einzigen Produktionsstandort von Geberit in China. Die Mitarbeitenden kommen aus allen Teilen des Landes.
Hai Zhu ist heute für die Wartung von Gebäuden sowie von Heizungs-, Lüftungs-, Klima- und elektrischen Anlagen im Schanghai-Werk zuständig. «Geberit ist mein erster und einziger Arbeitgeber», sagt er.
Geberit in China
Geberit trat 1996 in Form zweier Joint Ventures mit lokalen Unternehmen in den chinesischen Markt ein: In Schanghai mit einem Hersteller von Kunststoff-Spülkästen und auf der Qushan-Insel mit einem Produzenten für Spülkästen-Innengarnituren. Kurze Zeit später übernahm der Sanitärtechnikkonzern die beiden Gesellschaften vollständig. Heute unterhält das Unternehmen in Schanghai einen Produktionsstandort sowie ein Forschungs- und Entwicklungszentrum und beschäftigt rund 350 Mitarbeitende.
Verbindende Werte
Auch wenn in China die Arbeitsweisen und -zeiten anders sind als im Westen, ein gemeinsamer Nenner sind die Geberit Werte. «Besonders schätze ich die gelebte Integrität im Unternehmen.» Sie zeige sich in einem konsequent ehrlichen Handeln, dem Einhalten von Versprechen und im respektvollen und verlässlichen Umgang mit Kunden und Mitarbeitenden.
Der 54-Jährige ist verheiratet und hat einen Sohn. Seine Frau arbeitet in einer anderen Stadt, deshalb sehen sie sich im Schnitt nur alle zwei Monate. Den Ausgleich zum pulsierenden Stadtleben findet er in seiner Freizeit: «Ich trinke gerne Tee mit Freunden und spiele gelegentlich Mahjong, ein chinesisches Gesellschaftsspiel, das Strategie und Kombinationsgabe erfordert.»