Kompetenzen - May 2023

Schwarz matte Armaturen im Härtetest

Schulterblick im Materiallabor von Geberit

Sie finden sich in jedem Wohntrend-Magazin: Schwarz matt lackierte Armaturen. Doch wie bewähren sie sich im Badezimmer? Wie vor jeder Markteinführung wollten es die Werkstofftechniker von Geberit genau wissen und prüften die Trendfarbe auf Herz und Nieren.

Etwas ist hier anders. Besucherinnen und Besucher von Bad-Showrooms legen in der Abteilung für Armaturen seit geraumer Zeit einen längeren Stopp ein. Wo früher Armaturen im klassischen Chrom-Look um die Wette strahlten, buhlen nun auch schwarz matt lackierte Wasserhähne und Duschbrausen um die Gunst von Kundinnen und Kunden. Die neuen Vertreter lockern das Hochglanz-Angebot wohltuend auf.

Ein Fall für das Materiallabor
Kein Wunder, denn punkto Einrichtung eröffnen schwarz matte Armaturen, besonders im Zusammenspiel mit Holz, neue Gestaltungshorizonte. Auch Geberit führt Produkte in der Trendfarbe im Sortiment – zum Beispiel die Wandarmaturen der Badserie ONE oder Badwannengarnituren. Alexander Fischer, Techniker im hauseigenen Materiallabor, hat den Lack einer umfangreichen Prüfungsreihe unterzogen. Bei Armaturoberflächen kommen jeweils physikalische wie auch chemische Tests zum Einsatz.

Kratzen, schlagen, hauen
Was nach einer Auseinandersetzung unter Kleinkindern klingt, entspricht im Materiallabor der Aufgabe physikalischer Tests. Dabei wird überprüft, wie kratz- und schlagfest die Lackoberfläche ist. Erwähnenswert ist hier der Abrieb-Test, ein Abnützungstest, der den täglichen Gebrauch simuliert: Ein Silikon-Stempel berührt die Lackierung innerhalb von drei Stunden sage und schreibe 20‘000 Mal.

Beim Abriebtest berührt ein Silikonstempel den Lack 20’000-mal innerhalb von drei Stunden.

Flüssigkeiten aller Art
Mit chemischen Tests wird überprüft, wie der Lack auf unterschiedliche Flüssigkeiten, die im Badezimmer vorkommen, reagiert. Dazu zählen Reinigungs- und Desinfektionsmittel, Kalkentferner, Kernseifen oder Handcremen. Hier dominiert der Tropfentest, bei dem Flüssigkeitstropfen für sieben Tage auf die Lackoberfläche einwirken. Zum Pflichtprogramm gehört zudem die Simulation des feuchtwarmen Badezimmer-Klimas: Beim Schwitzwassertest werden die Armaturen fast einen Monat lang einer Temperatur von 40°C und 100 Prozent Luftfeuchtigkeit ausgesetzt – eine Königsdisziplin unter den Härtetests.

Strenger als die Norm
Je nach Testverfahren setzt sich Geberit selber strengere Vorgaben, als die Norm-Vorgaben es vorschreiben. Das ist nicht nur im Sinne des eigenen Qualitätsanspruchs, sondern auch der Reklamationsstatistik – denn auch im Badezimmer soll die Freude an der ausgewählten Einrichtung so lange wie möglich ungetrübt bleiben.

Der «Schwitzkasten» simuliert ein typisches Badezimmer-Klima.
«Beim Schwitzwassertest werden die Armaturen fast einen Monat lang einer Temperatur von 40°C und 100 Prozent Luftfeuchtigkeit ausgesetzt.»
Alexander Fischer, Techniker im Materiallabor

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