Auf der Überholspur
Produktionstechnologin in Slowenien
Sie hat bereits ein Werkzeugbauprojekt für BMW geleitet und im Alleingang eine ISO-Norm in einem Betrieb eingeführt. Heute sorgt die 24-jährige Produktionstechnologin Inja Škrinjar zusammen mit ihren Teamkolleginnen und -kollegen für reibungslose Fertigungsabläufe im slowenischen Geberit Werk.
Ihre beruflichen Leistungen stehen im starken Kontrast zu ihren jungen Jahren: Inja Škrinjar, 24 Jahre, heute bei Geberit für die Produktionsabläufe im auf Kunststofftechnologie spezialisierten Werk in Ruše verantwortlich. Für sie steht fest: «Das Alter spielt keine Rolle». Nach dem Abitur absolviert die Slowenin als eine von drei Frauen das rund 200 Studenten umfassende Fachgebiet Wirtschaftsingenieurwesen an der Fakultät für Maschinenbau der Universität Maribor, einer der Spitzenfakultäten Sloweniens.
Gut 1 500 Einzelteile für ein BMW-Werkzeug
Nebenbei sammelt sie erste Praxiserfahrung in einer Werkzeugbaufirma. Fast im Alleingang führt sie die ISO-Norm 45001 für Arbeits- und Gesundheitsschutz im Betrieb ein, ein grosser Kraftakt. Als Anerkennung steigt sie zur Projektleiterin auf, wo die nächste Herausforderung auf sie wartet. «Normalerweise startet man mit kleineren Projekten» – nicht sie.
Ihre Vorgesetzten vertrauen ihr ein Prestigeprojekt an: die Leitung der Produktion eines Druckgusswerkzeugs für die Automarke BMW. Ein Werkzeug mit über 1 500 Einzelteilen, ohne dass sie je gelernt hätte, woraus ein solches Werkzeug besteht oder wie man eines zusammenbaut. Doch sie beisst sich durch, lernt «on the job» und schliesst das Projekt erfolgreich ab.
Bei ihr laufen die Fäden zusammen
Mit diesem Erfahrungsrucksack kommt sie im November 2019 zu Geberit. Das Werk in Ruše engagiert sie als Produktionstechnologin. In ihrer Funktion betreut sie mehrere Projekte gleichzeitig.
Zusammen mit ihrem Team legt sie die Arbeitsschritte und -mittel für die Produktion fest und optimiert Fertigungsabläufe. Dabei wirkt sie in der Logistik und Lagerhaltung mit. Bei ihr laufen die Fäden zusammen, sie steht in engem Austausch mit unterschiedlichen Abteilungen – das bedarf neben Organisationstalent und einem ausgeprägten Ordnungssinn auch Eigenständigkeit und Verantwortungsbereitschaft.
Durchsetzungsstark
Nichts Neues für die gebürtige Slowenin, die schon früh auf eigenen Beinen stand. In einem reinen Männer-Team versteht sie sich durchzusetzen. Für sie kein Nachteil – im Gegenteil, sie schätze die unkomplizierte Kultur. «Der Umgang mit den Teamkollegen ist einfach und pragmatisch. Man nimmt nicht alles so ernst», erklärt sie mit einem Schmunzeln.