Qualität zuerst

Jedem seine Identität: Kaum gegossen, erhält jedes Keramikstück einen feuerfesten Kleber mit einem individuellen Strichcode. Fortan gibt dieser Code Auskunft über den Produktionsstatus und gleichzeitig über die Qualität jeder einzelnen Keramik. Hinterlegt sind Angaben wie: Wurden beim Glasieren Fehler festgestellt? Überstand die Keramik den Brennprozess bei 1‘200 Grad Celsius ohne Risse? Musste das Einzelstück etwa zurück in die Nachbearbeitung? Ist es fehlerfrei und kann verpackt werden?

Fehlerquellen identifizieren
Seit knapp zwei Jahren setzt das Keramikwerk Carregado in Portugal auf einen Prozess, in dessen Mittelpunkt der Single-Piece-Tracking-Code steht. Ziel dieser Prozessoptimierung ist es, detaillierte Daten über den gesamten Herstellungsprozess jeder einzelnen Keramik zu sammeln. Auf dieser Grundlage lassen sich Fehlerquellen bei der Produktion zurückverfolgen und in Zukunft vermeiden. Denn bei jedem Übertritt zum nächsten Arbeitsschritt werden Informationen hinterlegt, wann, wo und mit welchem Ergebnis die letzte Qualitätsprüfung erfolgt ist. Die Prozessschritte können so nahtlos nachverfolgt werden.

Ausschuss reduziert
«Es ist unser Schlüsselwerkzeug, um die Qualität unserer Produkte zu verbessern», kommentiert diese Prozessoptimierung Robert Zibar, Technischer Produktionsleiter im Keramikwerk Carregado. Tatsächlich ist es dem Team gelungen, den Ausschuss zu halbieren – eine beachtliche Reduktion von Abfall und Ressourcenverschleiss. Gleichzeitig sank die Quote der Reklamationen um über 50 Prozent.

Qualität im Fokus
Der Strichcode motiviert zudem die Mitarbeitenden, die Qualität ihrer Arbeit zu erhöhen: «Es ist ein regelrechter Wettkampf zwischen den Produktionseinheiten entstanden », schmunzelt Miguel Pereira, Supervisor in der Glasur-Abteilung, und fügt hinzu: «Qualität ist zu unserer Priorität geworden. Wir können die Fehlerquellen lokalisieren und die Probleme lösen. Das spornt alle an.»