Nachhaltigkeit - Mai 2025

Sonnenkraft hoch drei

Photovoltaik bei Geberit

Der Werkausbau in Lichtenstein bringt nicht nur mehr Produktionskapazität, sondern auch erneuerbare Energie: Eine neue Photovoltaikanlage versorgt das Werk mit eigenem Solarstrom. Nach Pfullendorf und Matrei ist das die dritte Anlage, die in den letzten Monaten ans Netz ging.

Die ersten Sonnenstrahlen des Morgens tauchen die Produktionshallen in Lichtenstein (DE) in goldenes Licht. Wo bis vor kurzem noch ungenutzte Dachflächen waren, arbeiten jetzt Solarzellen – auf rund 10000 m2 Fläche. Installiert wurden die PV-Module (PV für Photovoltaik) im Rahmen des Werkausbaus. Kernstück ist die 2025 eröffnete dritte Halle für die vollautomatische Duofix Rahmen-Produktion. Ende April ging die neue PV-Anlage ans Netz.

Photovoltaikmodule sorgen in Lichtenstein sorgen auf 10‘000 m2 Fläche für Solarstrom.
Photovoltaikmodule sorgen in Lichtenstein auf 10‘000 m2 Fläche für Solarstrom.

In der Strategie verankert
Lichtenstein ist die jüngste von drei neuen PV-Anlagen bei Geberit. Im vergangenen Jahr nahmen bereits Installationen in Pfullendorf (DE) und Matrei (AT) ihren Betrieb auf. Damit geht Geberit einen weiteren Schritt in Richtung nachhaltige Energieversorgung. In der CO2-Strategie ist festgehalten, dass der Anteil erneuerbarer Energien im gesamten Betrieb weiter ausgebaut wird, stets unter Berücksichtigung des internen CO2-Referenzpreises und der Wirtschaftlichkeit.

«Wir können in Lichtenstein mit unserer neuen PV-Anlage jährlich rund 870 MWh produzieren. Laut Simulation mit Daten aus 2023 werden wir gut drei Viertel davon selbst nutzen können und die restlichen rund 200 MWh ins Netz speisen», sagt Michel Landgraf, Teamleiter Infrastruktur in Lichtenstein. Wer rechnet, fragt sich nun vielleicht: Warum nutzt man nicht die gesamte selbst produzierte Sonnenenergie?

Mehr erneuerbare Energie im Netz
Die Antwort ist simpel: Die Sonne scheint nicht immer gleich stark. Während der Betrieb konstant Energie benötigt, liefert die Sonne mal viel, mal wenig Strom. Darum ist bei Regen oder abends zusätzlicher Strom aus dem Netz nötig, während an den Wochenenden (wenn nicht produziert wird) Strom ins Netz eingespeist werden kann. Mit eigenem Solarstrom trägt man aber so oder so zum Umweltschutz bei, denn jede eingespeiste Kilowattstunde erhöht den Anteil erneuerbarer Energie im Netz.

Aus Österreich, wo die PV-Anlage seit September 2024 in Betrieb ist, ist das erste Zwischenfazit positiv: «Die Anlage läuft bis dato problemlos und hat die Prognose erfüllt», sagt Markus Peer, Leitung Fertigungstechnik in Matrei. «Simulationen legen nahe, dass wir im Jahr rund 250 MWh produzieren können und davon ca. 80% selbst verbrauchen. Dies entspricht ungefähr 25% unseres Gesamtstrombedarfes. Der Überschussstrom wird ins öffentliche Netz eingespeist und als Ökostrom vergütet.»

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